Hallo Ihr lieben Daumendrücker, Mitleser und liebste Freunde,
sechs Monate nach der Krebsdiagnose halte ich nun den Befund der PET-Untersuchung in den Händen: „Kein Hinweis auf hypermetaboles vitales Lymphomgewebe, keine vitalen Lymphommanifestationen nachweisbar“. Es sind also keine Krebszellen mehr zu finden 😆 Mir liefen Freudentränen übers Gesicht, als ich es schwarz auf weiß mit eigenen Augen gelesen habe. Wie in Trance habe ich Marco die freudige Nachricht persönlich überbracht. Wir lagen uns in den Armen und es liefen noch mehr Tränen. Es fühlt sich seltsam an. Genauso unwirklich wie die Krebsdiagnose im April. Ein Gefühl der Leere hat mich eingenommen, während ich versuche, meine Empfindungen in Worte zu fassen. Es ist diesmal eine schwierige Aufgabe. Ihr könnt Euch sicher sein, ich bin unendlich froh und sehr, sehr dankbar, auch wenn dieser Text das nur erahnen lässt. Aber die vielen Wochen der Ungewissheit, die Chemotherapie, die vielen Operationen und Schmerzen, die Angst vor den Langzeitfolgen und vor einem zu frühen Tod – all das hat tiefe Spuren hinterlassen. Es ist nun an der Zeit, das Geschehene zu verarbeiten und zu lernen, damit zu leben.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings – nächsten Montag muss ich zur Magenspiegelung, da im Übergang von Speiseröhre zum Magen etwas geleuchtet hat. Laut Beurteilung ist es am ehesten entzündungsbedingt. Das passt auch zu dem Sodbrennen, mit dem ich mich während der Chemo oft das Vergnügen hatte. Aber etwas Angst habe ich trotzdem.
Ansonsten geht es mir gut, bis auf grässliche Muskelschmerzen seit Ende der Chemo, die ich sicher den hohen Cortisondosen zu verdankem habe. Mal schauen, ob man da etwas tun kann, außer natürlich viel Bewegung und Mukkibude 😉 Meine Haare wachsen auch wieder und sind bestimmt schon über einen Zentimeter lang Und drei Kilo der Cortisoneinlagerungen bin ich auch schon wieder losgeworden…
Fühlt Euch ganz ganz lieb und fest umärmelt. Eure Simi