Das erste Mal beim Onkologen

Onkologe. Ein Facharzt für Krebserkrankungen. Mit dem ärztlichen Bericht der jungen Ärztin aus der Radiologie sollte ich mich zur Nachmittagssprechstunde zunächst wieder auf den Weg zum Hausarzt machen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bis dahin hatte ich allerdings noch zwei Stunden Zwischenzeit. Ich stand völlig neben mir. Am 11. April 2013 musste ich zum Onkologen. Mit 32 Jahren. Aufgelöst fuhr ich meinen Freund Marco auf Arbeit besuchen. Er schaffte es, mich ein wenig zu beruhigen, obwohl selbst ihm der Schock ins Gesicht geschrieben stand. Er war trotz allem derjenige, der die Hoffnung auf ein positives Untersuchungsergebnis (Lymphome können unter Umständen ja auch gutartig sein) nicht aufgab und mir Mut machte. Er bot mir gleich an, mich zum Onkologen zu begleiten. Während der so wohltuenden Umarmung rief mich mein Hausarzt an. Er teilte mir mit, dass er für 16 Uhr bereits einen Termin beim Hämatologen (Blutspezialist wie er es ausdrückte, um das Wort Onkologe nicht in den Mund zu nehmen) für mich vereinbart hatte. Die Radiologie hatte ihm meinen Befund zugefaxt.

Irgendwie erleichtert, dass es nun offenbar zügig vorangeht, fuhr ich pünktlich zum Onkologen auf die Leipziger Straße in Dresden. Es kostete  Überwindung, die Tür mit der Aufschrift „Onkozentrum“ zu öffnen. Die Schwestern erwarteten mich schon. Unglaublich nett und verständnisvoll sind sie auf mich eingegangen (ich erwähne nun nicht mehr, dass ich an diesem Tag überhaupt nicht mehr aufhören konnte, zu weinen…). Ich bekam röhrchenweise Blut abgenommen,  musste einen Anamnesebogen ausfüllen und damit ging es dann ins Arztzimmer. Mein Onkologe war mir von an Anfang sympathisch und machte einen sehr kompetenten Eindruck. Zunächst erklärte er mir, dass er zunächst eine Sonographie des gesamten Bauchraumes und Halses durchführen und mich nach weiteren geschwollenen Lymphknoten abtasten wird. Während dieser Untersuchungen erklärte er mir, dass es – wenn es sich um ein bösartiges Lymphom handeln würde, was momentan noch nicht feststeht – gute Behandlungsmöglichkeiten gäbe. Ich erzählte ihm von unserer geplanten Südseemärchenhochzeit. Wir verstanden uns auf Anhieb, da auch er ein Weltenbummler ist und gerade von einer Australienreise zurückgekommen war 😆

Der Arzt fand glücklicherweise keine weiteren geschwollenen Lymphknoten. Er erklärte mir, dass nun eine Gewebeprobe des Lymphknotens am Hals entnommen werden müsse. Dafür solle ich mich in der HNO-Klinik des Friedrichstädter Krankenhauses vorstellen und einen OP-Termin vereinbaren.

Dies war mein erster Kontakt zu einem Onkologen.

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