Die dunklen Vorzeichen des Lymphoms

Die dunklen Vorzeichen des Lymphoms: Mit Gewissheit nachzuvollziehen, wann die bösartigen Lymphome begonnen haben, in meinem Körper – genauer hinter dem Brustbein im so genannten Mediastinum – zu wachsen, ist nicht möglich. Krebs im Allgemeinen und natürlich auch Lymphome wachsen heimtückisch, oft lange Zeit ohne Schmerzen oder körperliche Auffälligkeiten zu verursachen. Rückblickend betrachtet gab es allerdings schon einige Anzeichen für das sich ausbreitende bösartige Lymphom:

Etwa seit November 2012 nahm ich bewusst den immer stärker werdenden Juckreiz an den Waden und Füßen – vor allem in den Abend- und Nachtstunden – wahr. Dass generalisierter Juckreiz ein typisches Symptom für Lymphome, ahnte ich nicht. Und auch niemand in meinem Umfeld bis hin zu meinem Allgemeinarzt. Im Nachhinein lässt sich festhalten, dass dieser üble Lymphom-Juckreiz mit keinerlei handelsüblichen Cremes oder dermatologischen Salben zu dämpfen ist. Über viele Wochen habe ich mir die Füße und Waden blutig gekratzt. Es war richtig übel. Aber welcher Arzt denkt dabei an Krebs? In meinem Alter? Klar ist: Das seltene Hodgkin-Lymphom sucht sich zum Großteil Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus. Der Erkrankungsgipfel des Hodgkin-Lymphoms liegt bei 32 Jahren. Das passte perfekt.

Neben dem Juckreiz gab es keine weiteren auffälligen Symptome. Allerdings fühlte ich mich etwa seit Oktober 2012 ausgepowert, abgeschlagen, lustlos, müde und „irgendwie seltsam“, wie ich es gegenüber meinem Schatz Marco auszudrücken pflegte. Ich hatte permanent das Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimmte – ein undefinierbarer Instinkt. Der sechste Sinn. Niemand nahm mich ernst. Deshalb schob ich all diese Empfindungen auf meinen wirklich sehr nervenaufreibenden Job als Prokuristin mit jeder Menge Zeit- und Leistungsdruck sowie zahllosen unschönen Herausforderungen (einige von Euch lieben Besuchern werden ganz genau wissen, was ich meine :roll:). Seit  April 2011 hatte ich keinen Urlaub mehr und ich fühlte mich doch sooooo reif für die Insel. Aus beruflichen Gründen musste unsere Südseemärchenhochzeit auf Mai 2013 (!)  verlegt werden. So schlimm das für mich war – durchhalten und Zähne zusammenbeißen war die Devise. Ich hielt mich an der Gewissheit fest, dass es ab Mai 2013 in der Firma ruhiger werden und ich Zeit haben würde, mich wieder zu regenerieren. In gewisser Weise trifft das ja auch zu. Nur musste ich erstmal das Hodgkin-Lymphom bekämpfen.