Gedanken an den Tod – Unendliche Traurigkeit

Gedanken an den Tod sind seit dem Ertasten des vergrößerten Lymphknotens am Schlüsselbein am 9. April 2013 allgegenwärtig. Es gibt zahllose dieser Momente, an denen ich mich unendlich traurig fühle. Mit der Krebsdiagnose ist der Gedanke an den Tod in mein Leben einzogen. Mit 32 Jahren ist man einfach zu jung zum Sterben. Andererseits gehört der Tod zum Kreislauf unser aller Leben.

Die Gedanken überschlagen sich: Die Welt hat sich gegen mich verschworen, alles ist so ungerecht. Ich möchte noch nicht sterben, noch nicht all die lieben Menschen verlassen, die sich so sehr um mich sorgen und immer für mich da sind und die ich so sehr liebe. Ich möchte leben, die Welt bereisen, glücklich sein, meine Leichtigkeit wiederfinden.  Nur das Schicksal weiß, ob ich dafür eine zweite Chance, ein zweites Leben geschenkt bekomme. Zumindest gibt mir die Krankheit die einzigartige Möglichkeit, alles, und ich meine wirklich alles, mit anderen Augen zu sehen, intensiver zu fühlen, das Wunder des Lebens zu spüren.

Heute ist ausgerechnet mein Lieblingskugelfisch gestorben in einem unserer Aquarien. Marco hat mir die Nachricht schweren Herzens überbracht. Sofort liefen die Tränen über mein Gesicht und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu schluchzen. Der Tod meines Kugelfisches führt mir die Endlichkeit des Lebens direkt vor Augen und ich verstehe die Welt nicht mehr. Den Gedanken, dass es ein schlechtes Omen sein könnte, versuche ich schnell wieder zu verwerfen. Bei aller Mühe – der Gedanke an den Tod nistet sich in meinem Kopf ein.